FALSCH ABGEBOGEN - GLÜCKSSPIEL-ANZEIGEN AUF FACEBOOK
Immer wieder warnen Behörden vor betrügerischen Seiten im Internet. Mit dem Boom von Angeboten beim Glücksspiel ist das Risiko besonders hoch, sich zu verirren. Dies hat große Konsequenzen für die Betreiber, aber auch für die User.
Der Gigant
Facebook. Ein gigantisches Netzwerk, welches bereits seit vielen Jahren nicht nur als Oberfläche für den privaten Austausch seine Verwendung findet, sondern auch als Verteiler für umfangreiche Werbeanzeigen jeglicher Art. Sogar vollständige Geschäftsabwicklungen sind hier Tag für Tag angesiedelt und machen aus der von Meta geführten Plattform ein Multitalent in einem Ausmaß, das selbst für die Betreiber kaum zu bewältigen ist. In einem oft völlig undurchsichtigen Dschungel an Anforderungen und Datenschutz, öffnet Facebook vielen Nutzern eine riesige Tür und verspricht bei ordnungsgemäßem Gebrauch ein hohes Maß an Sicherheit. Dass diese Türen auch für Betrüger geöffnet werden, ist weitreichend bekannt und bildet zwischen all den positiven Entwicklungsmöglichkeiten eine ständige Kontroverse und einen wohl ewig andauernden Kampf mit der Cyberkriminalität. Auch diverse Angebote von Online Spielhallen gehen den Behörden immer wieder ins Netz.
Unter Beobachtung
Die französische Glücksspielbehörde, Autorité Nationale des Jeux kurz ANJ, warnt aktuell vor betrügerischen Anzeigen auf Facebook, die für Online-Casinos werben. Diese Anzeigen nutzen unrechtmäßig die Namen, Logos und Bilder lizenzierter Betreiber, um Nutzer auf illegale Glücksspiel-Seiten weiterzuleiten. Insbesondere landbasierte Anbieter wie Barrière und JOA sind aktuell von dieser widerrechtlichen Aneignung betroffen und fallen regelmäßig auf.
Bereits über 400 irreführende Links in denen Fälschungen von Benutzerkonten erstellt wurden, hat Facebook nach eigenen Angaben entdeckt und weiterverfolgt, von denen etwas über ein Drittel schon geschlossen wurde. Die Gefahren, denen interessierte Nutzer dabei ausgesetzt sind, sind umfänglich. Darunter auch fehlender juristischer Schutz im Schadensfall sowie Zahlungsbetrug und Nichtauszahlung von erzielten Gewinnen. Da es immer schwieriger wird, sich in einer Masse von Angeboten zurecht zu finden und nicht jeder Spieler aus Zeitgründen auf prägnante Details der Seiten achtet, sind die Behörden in Zusammenarbeit mit Facebook dazu angehalten dem Strom an betrügerischen Seiten entgegenzuwirken.
Ein genauer Blick
Die Täuschung durch betrügerische Facebook-Anzeigen erstreckt sich dabei nicht nur über Frankreich. Auch in Großbritannien werden trotz oder gerade wegen umfangreicher Regularien vermehrt betrügerische Anzeigen für Krypto-Casinos beobachtet. Diese Anzeigen verkaufen Nutzerkonten, über die sich Käufer problemlos bei Online-Spielhallen anmelden können, ohne die erforderliche Übermittlung persönlicher Daten und die Verifikation von Alter und Identität bestätigen zu müssen. Die Glücksspiel Behörden verschiedener Länder, darunter auch Deutschland, raten deshalb dazu, Unregelmäßigkeiten und betrügerische Werbung für unerlaubte Glücksspielangebote unverzüglich zu melden. Spieler können zudem auf den Seiten der Regulierungsbehörden prüfen, welche Betreiber legal agieren und diese vergleichen. Auch wenn sich die Masche der Schwindler weiterentwickelt und der Weg zum gewünschten Angebot zukünftig länger werden kann als geplant, sollte nicht nur jeder seinen Teil dazu beitragen, Betrugsversuche aufzudecken sondern sich auch ausreichend Zeit nehmen für die eigene Sicherheit im Netz zu sorgen. Nur so kann und wird ein faires Online Glücksspiel dauerhaft gewährleistet werden.